Schritt für Schritt Anleitung für deinen perfekten Rasen
Ein saftiger, grüner, dichter Rasen – das Herzstück eines Gartens.
Doch mähen allein reicht nicht aus, um Moos und Rasenfilz zu entfernen. Damit dein Grün gesund bleibt, solltest du regelmäßig deinen Rasen vertikutieren oder lüften. Doch was ist der Unterschied?
In diesem Beitrag erkläre ich dir:
- Warum lüften oft die bessere Wahl ist,
- Vorteile, die du davor nicht kanntest,
- Wann du zum Vertikutierer greifen solltest
- und wann der beste Zeitpunkt für die Rasenpflege ist
Rasen vertikutieren oder lüften?
Nur wenige kennen diesen entscheidenden Unterschied
Beim Lüften wird oberflächlich der Rasenfilz bzw. das Moos im Rasen entfernt. Somit gelangt wieder mehr Licht und Luft an die Halme und die Pflanze kann wieder besser atmen.
Am besten funktioniert dies mittels rotierender Lüftungsdornen oder Federzinken, die sanft an der Erdoberfläche arbeiten und somit das abgestorbene Gras entfernen.
Diese können in den handelsüblichen Vertikutierern den Messereinsatz ersetzen und einfach ausgetauscht werden.
Aber auch Handlüfter, wie sie in jedem Baumarkt zu finden sind, können verwendet werden. Hier kommt es ganz auf die Größe deiner Fläche und deiner Ausdauer an.
Rasen lüften – sanft, aber wirkungsvoll
Eine gute Belüftung macht den Unterschied
Was am Golfplatz zum Standard gehört, solltest auch du deinem Rasen gönnen.
Vorteile vom Rasen lüften?
- Fördert das Wurzelwachstum
- Verbessert die Wasseraufnahme
- Fördert das Bodenleben
- Erhöht die Sauerstoffzufuhr
Das Lüften ist sehr schonend für den Rasen und sollte daher bevorzugt werden.
So lüftest du deinen Rasen
Um das perfekte Ergebnis zu erzielen, solltest du deinen Rasen auf etwa 2-3cm Höhe mähen. Somit verhinderst du Beschädigungen der Rasenfläche und falls du per Hand lüftest, trainierst du auch deine Muskeln ;)
Im nächsten Schritt stelle deinen Vertikutierer so ein, dass die Federzinken bzw. der Lüftereinsatz nur an der Erdoberfläche streift und nicht in die Erde eindringt.
Führe nun den Vertikutierer in Bahnen entlang des Rasens. Falls du einen Korb verwendest, achte darauf, dass dieser immer entleert wird.
Wenn du mit der Hand lüftest, kannst du den ausgerupften Rasenfilz liegen lassen und anschließend mit einem Sichelmäher „aufsaugen“. So ersparst du dir viel Arbeit.
Nach dem Lüften werden die Halme wieder mit Luft und Licht versorgt und können somit wieder besser wachsen.
Eine ordentliche Portion Wasser in Kombination mit dem richtigen Dünger nach dem Lüften hilft dem Rasen sich schneller zu erholen.
Tipp: Lüfte deinen Boden mehrmals in der Saison – so beugst du Rasenfilz oder Krankheiten vor.
Rasen Vertikutieren – tiefer Eingriff für Problemflächen
Im Gegensatz zum Lüften dringen beim Vertikutieren die Messer 1-2cm tief in das Erdreich ein. Dabei wird zwar der Boden gelockert, gleichzeitig werden aber auch die Wurzeln des Rasens beschädigt.
Wann ist das Vertikutieren sinnvoll?
- Wenn der Rasen stark mit Moos befallen ist
- Wenn der Rasen nur noch aus Unkraut besteht

Beim Vertikutieren werden einerseits die Unkrautwurzeln zerstört und der Rasen sehr stark beansprucht. Andererseits bietet Vertikutieren die Möglichkeit den Rasen von Grund auf zu erneuern.
Die Vorgehensweise ist nahezu gleich wie beim Lüften. Mit der Ausnahme, dass die Messer in die Erdoberfläche eindringen sollten.
Daher sollte der Vertikutierer auf eine Schnitttiefe von 1-2cm eingestellt werden. Wenn die Fläche sehr stark von Unkräutern befallen ist, kann diese auch zuerst in Längs- und dann in Querrichtung bearbeitet werden.
Das aus dem Boden bearbeitete Material wird entweder über den Fangkorb aufgefangen oder ausgeworfen und muss später eingesammelt und entfernt werden.
Nach dem Vertikutieren können Lücken im Gras entstehen. Diese sollten mit reichlich Saatgut nachgesät werden. Zusätzliches Bewässern und ein stickstoffbasierter Dünger helfen dem Rasen bei der Regeneration. Den passenden Dünger du hier.
Merke: Wenn möglich, setze lieber auf das schonende Lüften. Vertikutieren sollte nur die letzte Lösung sein.
Wann lüften und wann vertikutieren?
Der wichtigste Unterschied: Vertikutieren bedeutet Stress für den Rasen.
Die Messer schneiden nicht nur in die Erde, sondern verletzen auch Wurzeln und Halme. Diese offenen Schnittstellen müssen erst heilen, was den Rasen deutlich schwächt.
Deshalb sollte das Vertikutieren nur dann eingesetzt werden, wenn es wirklich nötig ist. Zum Beispiel bei starkem Moos- oder Unkrautbefall.
In den meisten Fällen reicht es völlig aus, den Rasen regelmäßig zu lüften. Schon das Entfernen von Rasenfilz und Moos sorgt dafür, dass Licht, Luft und Wasser besser an die Pflanzen gelangen.
Typische Fehler die du vermeiden solltest
Gelegentlich passiert es, dass beim Lüften oder Vertikutieren braune Flecken entstehen. Dies liegt häufig am falschen Zeitpunkt.
Wird im Hochsommer vertikutiert, entsteht zusätzlicher Stress für den Rasen und Schäden werden riskiert.
Der Herbst oder das Frühjahr sind perfekt um den Rasen mechanisch zu bearbeiten. In dieser Zeit ist der Rasen keinem Stress ausgesetzt und erholt sich rasch von der Bearbeitung.
Auch die Bodenfeuchtigkeit wird oft unterschätzt – ein zu nasser oder zu trockener Boden führt dazu, dass die Grasnarbe verletzt wird. Achte daher immer darauf, erst ein paar Tage nach dem Regen zu lüften um Schäden zu vermeiden.
Ein weiterer häufiger Fehler ist die falsche Tiefe: Beim Lüften genügt es, oberflächlich Moos und Rasenfilz zu entfernen, während beim Vertikutieren die Messer maximal 1–2 cm tief in den Boden eindringen sollten. Viele arbeiten jedoch zu aggressiv und reißen die Wurzeln unnötig auf, was zu unnötigem Stress führt.
Fazit: Rasen lüften oder vertikutieren – was ist besser?
Zusammengefasst gilt: Lüften ist die schonendere Methode und sollte mehrmals im Jahr durchgeführt werden, um Rasenfilz und Moos vorzubeugen.
Vertikutieren hingegen ist ein stärkerer Eingriff, der nur dann notwendig wird, wenn dein Rasen stark von Moos oder Unkraut befallen ist.
Achte auf den richtigen Zeitpunkt – ideal im Frühjahr oder Herbst – und vergiss nicht die Nachsaat, Bewässerung und Düngung. So stellst du sicher, dass dein Rasen sich schnell erholt und dauerhaft gesund bleibt.